Künstlerinnen und Künstler

Agata Madejska Geboren 1979 in Warschau, Polen | Lebt und arbeitet in Essen

Portrait

Agata Madejska, 2011

Agata Madejska, 2011
Foto: Peter Otto

Agata Madejska findet ihre Bildmotive im urbanen Raum. Sie isoliert in ihren fotografischen Serien architektonische Strukturen – beispielsweise Denkmäler und Spielplatzobjekte, wie Rutschen oder Schaukeln – von dem Stadtraum, der diese umgibt. Ihre sehr präzise und langsame Arbeitsweise spiegelt die Perfektion ihrer Bildsuche und -behandlung.

Fast wissenschaftlich nähert sich die Künstlerin einem Thema. Sie recherchiert, macht Skizzen und Notizen und sucht lange, bis sie ihre Bildmotive gefunden hat. Ein fast konservativ wirkendes, dabei dezidiert künstlerisches Verständnis des fotografischen Mediums ist in ihren Arbeiten erkennbar. Alle Aufnahmen entstehen analog, ohne künstliches Licht. Ideogram (2007–2009) – eine Serie von acht Bildern – fotografierte Madejska bei grauweiß bedecktem Himmel. Die Serie zeigt Hochhäuser, die durch die Konzentration auf die oberen Gebäudeteile von dem Stadtraum isoliert wirken. Alles Störende ist ausgespart. Diese Porträts von Gebäuden sind kühl und zart zugleich. Farblich sind die Aufnahmen fast monochrom. Eine Rücknahme der Farbigkeit findet sich in allen ihrer Arbeiten, auch der neuesten, 2010 begonnen Serie The Order of Solids. Erneut grenzt Madejska ihre Bildmotive von der Umgebung ab. Die bilddominierenden Objekte des öffentlichen Raumes können in der Abstraktion der Darstellung zum Teil erst durch den schmalen Bildrand, in dem Häuser und Bäume zu sehen sind, entziffert werden. Sie interessieren Madejska in ihrer Funktion als Projektionsflächen eines kulturellen Kontextes und können als eine übermächtige und gleichzeitig abstrahierende Auseinandersetzung mit der Geschichte und ihrer Repräsentation verstanden werden. The Order of Solids verdeutlicht darüber hinaus Madejskas Interesse und ihre Hinwendung zur Skulptur, zur Dreidimensionalität sowie ihr Verständnis von Fotografie als Ausgangs- aber nicht Endpunkt ihres künstlerischen Schaffens.

Einzelausstellungen (Auswahl)

2010 WIDMER&THEODORIDIS contemporary, Zürich
2009 Galerie AllerArt, Bludenz
2006 Projektraum Mikro, Düsseldorf

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2012 Förderpreis des Landes NRW für junge Künstler, Abtei Kornelimünster, Aachen
Der Mensch und seine Objekte, Museum Folkwang, Essen
2011 reGeneration2, Aperture Gallery, New York
2010 Bloomberg New Contemporaries, ICA, London
Menos tiempo que lugar, Palacio National de las Artes, Buenos Aires
2009 Bienal de Cuenca, Museo de Arte Moderno, Ecuador
2008 Gute Aussichten 2007/2008, Deichtorhallen, Haus der Fotografie, Hamburg

Bibliografie (Auswahl)

2012 „Der Mensch und seine Objekte“, Museum Folkwang, Essen.
2011 “Förderpreis des Landes NRW für junge Künstler”, MFKJKS, Düsseldorf.
2010 William A. Ewing u.a., “reGeneration 2 – Tomorrow's Photographers Today”, London.
”Picking up/Bouncing back”, Royal College of Art, London.
”Menos tiempo que lugar”, Goethe Institut, Brasilien.
2009 ”daadada”, DAAD, London.